Seiten

Samstag, 30. April 2011

[006] Weiße Macarons mit Pistazienganache

Vor ein paar Jahren bin ich bei einem Kurzurlaub in der Donaumetropole Wien auf ein kleines feines Gebäck gestoßen, dass seit dieser Zeit in meinem Kopf herumgeistert. Oft habe ich versucht dieses leckere Naschwerk - sogenannte Macarons - nachzubacken, aber die meisten Rezepte, die mir bisher untergekommen sind, haben mir das kulinarische Genick gebrochen. Der Grund dafür war stets der selbe: Italienisches Baiser - eine fürchterlich aufwändige Angelegenheit. Vor zwei Wochen habe ich angefangen mit kalt geschlagener Baisermasse zu experimentieren und schließlich, nach ein paar missglückten Versuchen, die richtige Balance an trockenen Zutaten entdeckt. Ich kann nachvollziehen, dass viele Hobbybäcker eine gewisse Ehrfurcht vor geschlagenem Eiweiß haben, aber glaubt es mir: Das Ergebnis ist der Mühe wert. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass Leser ohne Ruhe und Präzisionswaage nicht besonders weit kommen werden. In jedem Falle: Viel Erfolg! 



Zutaten für die Macarons:

75 gr Eiweiß*
94 gr fein gemahlene Mandeln**
155 gr Puderzucker
21 gr Zucker

*Die obige Zutatenliste basiert auf der durchschnittlichen Menge an Eiweiß, die sich aus zwei ganzen Eiern ergibt - in diesem Falle exakt 75 Gramm. Es ist sehr wichtig, die genauen Grammzahlen einzuhalten.


** Eine besonders lobende Erwähnung gilt an dieser Stelle dem Discounter LIDL. In keinem anderen gängigen Supermarkt habe ich ähnlich fein gemahlene blanchierte Mandeln auftreiben können. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in diesem Falle einfach unschlagbar. 



Zubereitung:

1. Die gemahlenen Mandeln und den Puderzucker fein sieben und anschließend mit einem Schneebesen gründlich vermischen. Selbst bei fein gemahlenen Mandeln erhalte ich mit meinem Haushaltssieb einen Ausschuss von etwa 30 Gramm pro 100 Gramm Mandeln.

2. Eiweiß mit einem Rührgerät oder Schneebesen schaumig schlagen. Den Zucker zugeben, sobald das Eiklar anfängt eine schaumige Konsistenz anzunehmen. 2 bis 3 Minuten schlagen***. Wird die Schüssel mit dem Baiser gestürzt, sollte das Eiweis nicht aus der Schüssel gleiten.

*** In vielen Blogs erfreuen sich vor allem farbige Macarons großer Beliebtheit. Dazu sollte dem Eiweiss beim Schlagen eine geringe Menge Lebensmittelfarbe zugegeben werden. Es ist sehr wichtig färbende Lebensmittelpaste oder färbendes Lebensmittelpulver zu verwenden - keine flüssige Lebensmittelfarbe!

3. Das Puderzucker-Mandel-Gemisch in drei Schwüngen unter die Baisermasse heben, bis eine cremige, leicht fließende Masse entsteht.

4. Die Masse mit einem Spritzbeutel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech aufgetragen. Dazu kleine kreisförmige Baiserhäufchen mit einem Druchmesser von 4 bis 5 cm und einem Abstand von etwa 2 cm formen. Die Menge erbigt etwa 40 bis 44 Baiserhäufchen. Falls sich die Oberfläche der Häufchen nicht von alleine glättet, kann das Backblech leicht geschüttelt oder sanft auf eine Tischplatte geschlagen werden.

5. Die Baiserhäufchen 40 Minuten lang an einer zug- und sonnenfreien Stelle ruhen lassen.

6. Anschließend im gut vorgeheizten Backofen bei 140° (Ober-/Unterhitze) 14 Minuten backen.

7. Die Macaronshälften auf einer kalten Fläche auskühlen lassen und mit einem flachen Messer vorsichtig vom Backpapier lösen.

8. Zwei Macaronshälften mit einer kleinen Menge Ganache zusammenfügen. Am besten leicht gekühlt zu einer Tasse Kaffee genießen. 



Pistazienganache:

100 gr weiße Schokolade
20 gr Frischkäse
20 gr fein gehackte oder gemahlene Pistazien

Zubereitung:

1. Schokolade in einem Wasserbad schmelzen.

2. Frischkäse unterrühren.

3. Gemahlene Pistazien unterheben.

4. Macarons füllen. 



Dieses Rezept ergibt etwa 20 bis 22 Macarons.


Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten
Ruhezeit: ca. 40 Minuten

Gesamtkosten: ab 2,90 € ****

**** Ausgehend vom durchschnittlichen Discounterpreis gängiger Backzutaten, abgesehen von bestimmten Bioprodukten (z.B. Freilandeier).

Samstag, 23. April 2011

[005] Kokosmilch-Schokoladen-Tarte

Ich kann mir keine Geburtstage merken. Weihnachten mit Mühe und Not, Wandertermine (wie Ostern) schon garnicht. Wäre da nicht der freundliche DHL-Mann, der mir jedes Jahr ein großes gelbes Osternest meiner Eltern vorbeibringt, mir würde erst im Juli auffallen, dass ich irgendwas nicht mitgekriegt habe. Deshalb, aus gegebenem Anlass, ein kleines feines Rezept, für alle die nicht so recht zu wissen glauben, was mit den Unmengen an Lindt-Hasen und Schokoladeneiern anzufangen sei, die Günther von der Deutschen Post gerade bei der unfreundlichsten Nachbarin im ganzen Haus versteckt hat.  



Zutaten für den Boden:

200 gr gemahlene Haselnüsse
50 gr Mehl
75 gr Butter
eine Prise Salz

Backanleitung:

1. Haselnüsse, Mehl, Butter und Salz zu einem krümeligen Teig verkneten.

2. Teig gleichmäßig in einer Tarteform (Ø 28 cm) oder wahlweise einer Springform (Ø 26 cm) verteilen und festdrücken.

3. Teig im vorgeheizten Backofen bei 180° (Ober-/Unterhitze) 15 Minuten blind backen. Nach dem Backen 15 Minuten auskühlen lassen.



Zutaten für die Füllung:

300 ml Kokosmilch*
250 gr Zartbitterschokolade
2 Eier
1 tl Vanillezucker
1/4 tl Salz

* Gibt es im gutsortierten Supermarkt oder günstiger im Asiamarkt. Vorsicht: Coconutcream (z.B. für Cocktails) ist nicht das gleiche wie Kokosmilch. 

Zubereitung:

1. Zartbitterschokolade in grobe Stücke hacken.

2. Kokosmilch bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen und über die gehackte Schokolade gießen. Für 5 Minuten bei Seite stellen und anschließend gründlich verrühren, bis sich die Schokolade vollständig in der Kokosmilch gelöst hat.

3. Eier, Vanillezucker und Salz aufschlagen. Schokoladenmasse langsam unterrühren, bis ein glatte Masse entsteht.

4. Masse gleichmäßig auf dem vorgebackenen Boden verteilen und für weitere 25 Minuten bei 180° backen. Tarte vor dem Auftragen der Glasur auskühlen lassen.



Zutaten für die Glasur:

100 gr Zartbitterschokolade
3 tl Kokosmilch

Zubereitung:

1. Zartbitterschokolade in einem Wasserbad schmelzen.
2. Kokosmilch gründlich unterrühren.

3. Die fertige Glasur gleichmäßig auf der ausgekühlten Tarte verteilen und nach Belieben mit ein paar Mandelblättchen oder gehackten Haselnüssen garnieren.

4. Die fertige Tarte am besten leicht gekühlt genießen.



Dieses Rezept ergibt 8 bis 12 Portionen.

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Backzeit: ca. 40 Minuten
Kühlzeit: ca. 1 Stunde

Gesamtkosten: ab 4,40 € **

** Ausgehend vom durchschnittlichen Discounterpreis gängiger Backzutaten, abgesehen von bestimmten Bioprodukten (z.B. Freilandeier).

Samstag, 16. April 2011

[004] American Pancakes



Liebe (zum Backen) ist ... an einem Sonntagmorgen um kurz nach Acht zum Hauptbahnhof zu fahren, weil man kein Natron mehr im Haus hat und es an der Tanke nebenan keines zu kaufen gibt. Für das folgende Rezept allerdings, das mich seit nahezu 10 Jahren begleitet, ist Natron aber unabdingbar. Und was wäre ein richtiger Sonntagsbrunch ohne American Pancakes?



Zutaten:

30 gr Butter
225 ml Milch
6 tl Zucker
2 Eier
250 gr Mehl
2 tl Backpulver
1/2 tl Natron*
1 Prise Salz

* Natron gibt es natürlich nicht nur am Hauptbahnhof, sondern auch in gut sortierten Supermärkten oder in der Drogerie eures Vertrauens.  



Zubereitung:

1. Butter schmelzen. Milch, Zucker und Eier unterrühren.

2. Mehl, Backpulver, Natron und eine Prise Salz zugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren.

3. Teig 15 Minuten ruhen lassen.

4. In einer gefetteten Pfanne, bei mittlerer Hitze, handtellergroße Pfannkuchen ausbacken. Die Pfannkuchen einmalig wenden, sobald der Teig Blasen wirft und an den Rändern fest wird. 

5. Nach Belieben mit Ahornsirup, Apfelmus, Zimtzucker oder Heidelbeeren servieren.

Dieses Rezept ergibt 8 bis 10 Pfannkuchen.

Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
Ruhezeit: ca. 15 Minuten

Gesamtkosten: ab 1,25 € **

** Ausgehend vom durchschnittlichen Discounterpreis gängiger Backzutaten, abgesehen von bestimmten Bioprodukten (z.B. Freilandeier).

Samstag, 9. April 2011

[003] Finnischer Rhabarberkuchen

Hobbybäcker wie ich neigen mitunter ein wenig zu Arroganz, fürchte ich. Als ich vor wenigen Monaten die erste Rezeptauswahl für diesen Blog traf, fiel mir ein altes Rezept finnischer Freunde in die Hände. Noch nie hatte ich es ausprobiert, aber urteilte schnell darüber, als ich mit einem kurzen Blick die Liste an Zutaten überflog: 'Zu einfach, zu schlicht, zu schnöde!', dachte ich damals und ließ es schnell wieder in meiner Küchenschublade verschwinden. Und hätte ich nicht vor wenigen Tagen erst über Rhabarber gebloggt, ohne mir im Vorfeld zu überlegen, was wohl mit dem ausgelassenen Gewächs überhaupt anzufangen sei, läge es noch immer zwischen den anderen ungeliebten Rezepten.



Mittlerweile bedauere ich meine voreilige Entscheidung. Denn dieses kleine, unauffällige Rezept hat sich bewährt! Ein wunderbar feiner Rührteig, ganz ohne jeden Aufwand, ergibt in nicht einmal einer halben Stunde einen herrlich schmackhaften Obstkuchen - egal ob Kirschen, Äpfel, Birnen, Himbeeren oder wie in diesem Fall Rhabarber. Das perfekte Rezept für Kurzentschlossene, denen es an Zeit, aber nicht an Appetit mangelt.




Zutaten:

600 gr Rhabarber (etwa 4 Stangen)
75 gr geschmolzene Butter
3 ganze Eier
100 gr Zucker
2 tl Vanillezucker
225 gr Mehl
150 ml Sahne
brauner Zucker



Backanleitung:

1. Rhabarber schälen, in 2 cm lange Stücke schneiden, zuckern und für eine halbe Stunde beiseite stellen.

2. Die geschmolzene Butter, Zucker, Vanillezucker, Eier und eine Prise Salz schaumig schlagen.

3. Mehl und Sahne unterrühren.

4. Den fertigen Teig in einer gefetteten Tarte- (Ø 28 cm) oder Springform (Ø 26 cm) verteilen.

5. Den Saft des Rhabarbers abgießen und die Rhabarberstücke auf dem Teig verteilen.

6. Kuchen bei 175° im vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze) etwa 25 Minuten backen, bis der Teig an den Rändern goldbraun gebacken ist. Abkühlen lassen. Mit braunem Zucker bestreuen und nach Belieben mit Sahne oder Vanilleeis servieren.




Dieses Rezept ergibt 8 bis 12 Portionen.

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Ruhezeit Rhabarber: ca. 30 Minuten
Backzeit: 25 Minuten

Gesamtkosten: ab 2,80 € *

* Ausgehend vom durchschnittlichen Discounterpreis gängiger Backzutaten, abgesehen bestimmter Bioprodukte (z.B. Freilandeier).